Hat Cindy Crawford sich selbst geklont?

Nein, Cindy Crawford ist kein wissenschaftlicher Durchbruch gelungen. Ihre 16-jährige Tochter Kaia Gerber sieht ihr nur verblüffend ähnlich und ist gerade dabei in die  Fußstapfen ihrer Mutter, dem 90-Jahre Supermodel, zu treten. Das löst jedoch nicht nur Begeisterung aus.

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Die meisten Models beginnen ihre Karriere als „No Names“. Kaia Gerber jedoch, genießt nicht nur die guten Gene ihrer Eltern Cindy Crawford und Rande Gerber, sondern auch deren Bekanntheitsstatus. Crawford heißt sie zwar nicht, geerbt hat sie aber bis auf den weltbekannten Schönheitsfleck alle für die Modewelt förderlichen Merkmale ihrer erfolgreichen Mutter. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass der Modeolymp nur auf sie gewartet hat und zum Beispiel Vogue dem Model im Zuge ihrer ersten Fashion Week in New York ein dreiminütiges Youtube-Video gewidmet hat.

Geboren um zu modeln 

Fast schon rekordverdächtig debütierte Gerber in diesem Jahr auf den großen Laufstegen der Fashion Weeks. So eröffnete sie beispielsweise die Show von New Yorks Wunderkind Alexander Wang. In Mailand durfte sie sogar mit ihrer Mutter für Versace laufen und war somit Teil einer der gefeiertsten Shows der Saison. Von Moschino bis Chanel hat das Jungmodel fast keine Luxuslabels ausgelassen und stahl den „alten Hasen“ des Business jede Show. Auch in namenhaften Magazinen wurde Gerber für verschiedene Editorials abgelichtet.

Als Fotomodel ist Gerber jedoch schon länger aktiv. IMG New York, eine der Top Model Agenturen der Welt, nahm sie mit 13 Jahren schon unter Vertrag. Modelanfragen kamen angeblich sogar noch früher.

Angeblicher Rückschritt für die Modewelt

Aus der Modeszene kommt kaum negative Kritik über das Nachwuchsmodel. Wieso auch, Kaia Gerber ist groß, dünn, hübsch und vor allem sehr jung. Dank ihrem lasziven Lolita-Look zählt sie jetzt schon als Stilikone. Ob Domina-Looks, Minikleider oder transparente Looks wirklich in den Kleiderschrank einer 16-jährigen gehören, lud jedoch schon öfters zur Diskussion ein.

„Was am Hype um Kaia Gerber viel eher stört: Die Modelbranche an sich zeigt sich mit der Versessenheit auf eine dünne 16-Jährige mit berühmten Eltern von einer enervierend konventionellen Seite.“

– Die Welt

Die meisten Kritiker schießen aber nicht direkt gegen Gerber, sondern vielmehr bewusst gegen die Modebranche. Während die Branche, dank Models wie Kendall Jenner, Gigi Hadid oder Plus-Size Model Ashley Graham, in den letzten Jahren den Eindruck gemacht hat, konventionelle Traditionen aufgegeben zu haben und nicht mehr auf immer jüngere und dünnere Models zu setzten, bangen Experten nun einen Rückschritt.kb5

 

Auf ihren Sozialen Netzwerken wird der Teenager jedoch direkt angegriffen und muss – wie fast jedes dünne Model –  auch mit Magersuchtsvorwürfen kämpfen. Dünne Ärmchen und Oberschenkel versetzten Eltern in Angst und Schrecken. So schießen viele besorgte Eltern auch gegen Cindy Crawford und fragen sich, wie eine Mutter ihre Tochter den Gefahren der Modeindustrie aussetzen könne und ob der Teenager als gutes Vorbild für Gleichaltrige gelten kann.

Um Gerber müsse man sich trotzdem keine Sorgen machen, da sie von ihrer Mutter auf Schritt und Tritt begleitet wird und sich als Celebrity-Kind keine Miniwohnung in Mailand mit 10 anderen Nachwuchsmodels teilen muss, so die Welt. Daher kann man Kaia Gerber also gerne bereits jetzt als neuen Stern in der Szene zählen.

Übrigens ist Kaia Gerber nicht die einzige Modeltochter die gerade der Karriere ihrer Mutter nacheifert. Auch die Töchter von Christie Brinkley und Nadja Auermann begannen jüngst zu modeln.

Foto 1-5: instagram.com/kaiagerber

 

 

 

Influencer sind keine Individualisten

Via Sozialer Netzwerke beeinflussen uns Influencer tagtäglich. Mithilfe von Bildern werben sie für große Unternehmen und manipulieren damit vor allem ihr jüngeres Publikum. Fast sekündlich wachsen die Fangemeinden zahlreicher Internetberühmtheiten, auch im deutschen Raum. Trotzdem wird Influencern jetzt der Kampf angesagt.

Es ist wohl der aktuell attraktivste Job für junge Menschen. Das Influencer-Dasein reizt mit einem spannenden Jetsetleben, zahlreichen Geschenken von großartigen Firmen und vor allem mit einem Berühmtheitsstatus den sonst nur hochkarätige Schauspieler, Musiker oder sehr wenige Models erlangen. Vergessen wird dabei oft die fehlende Privatsphäre und die anhaltende Angst vor dem Vergessen werden.

Nichts ist tatsächlich echt

Erste Influencer, wie beispielsweise Essena O’Neill, schildern die Sozialen Netzwerke bereits als Scheinwelt. Laut dem australischen Model sei auf Instagram gar nichts echt, ihre veröffentlichten „Schnappschüsse“ seien nie spontan gewesen, sondern häufig mit Firmen abgesprochen und stundenlang geshootet worden. Besonders schockiert war die Australierin, als ihr ein männliches Supermodel einen Businessplan in Form einer Fake-Beziehung vorschlug.

„Menschen lügen jeden Tag. Besondere Ausmaße erreicht dieser Betrug bekanntermaßen auf Instagram, wo sich jeder mit einer frisch tapezierten Wohnzimmerecke ein eigenes Modeimperium aufbauen kann.“

Bianca Xenia Meyer

Ähnliches berichtete auch das kalifornische Model Alexis Ren. Sie litt jahrelang an einer Essstörung. Nachdem die junge Amerikanerin von einem längeren Australienaufenthalt zurück nach Los Angeles kam, wurde sie von ihrer Agentur zum Abnehmen gezwungen. Durch ihre anschließende Beziehung mit dem Youtube-Star Jay Alvarrez stieg der Druck in der Öffentlichkeit und die Angst vor dem Essen. Nach dem Beziehungsaus offenbarte auch Ren, dass die Beziehung zu Alvarrez immer mehr zum Job wurde. Cosmopolitan gegenüber verrät sie, dass es schön sei bewundert zu werden, aber sich zu vergleichen, würde nur Angst und Selbsthass bringen.

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Influencer sind nicht mehr von großer Bedeutung

Die niederländische Trendforscherin Lidewji Edelkoort rechnet mit Influnecern ab. Ihr ist bewusst, dass die Internetberühmtheiten nicht frei agieren können und schon längst nicht mehr entscheiden, wie sie sich präsentieren. Da Influencer nur das tragen, was Stylisten ihnen schicken, würden sie der Modebranche keinen kreativen Fortschritt bringen. Im Interview mit Vogue sagt sie: “Jeder schaut heute nur noch auf Instagram und hält das für die absolute Wahrheit, deshalb sieht auch alles gleich aus. Die wahre Avantgarde hat sich längst wieder von dieser Plattform abgewendet. Wir alle dachten am Anfang, Social Media bringt mehr Vielfalt, aber im Grunde bringt es eher Gleichförmigkeit.“ Die Trendfroscherin rät den Blick vom Smartphone zu heben und die Trends auf der Straße zu entdecken. 

Keine Instagirls auf Laufstegen 

Gegen den Trend, Hypefaces für den Laufsteg zu casten, entschied sich das Team von Helmut Lang. Während auf fast allen anderen wichtigen Laufstegen New Yorks hauptsächlich bekannte Gesichter zu sehen waren, wurden bei Helmut Lang neue Models vorgestellt oder auf ehemalige Musen Langs gesetzt. Die Marke beweist, dass die neue Modelgeneration nicht nur aus Instagirls besteht. Auch Eckhaus Latta setzte auf „echte Menschen“ auf dem Laufsteg und engagierte beispielsweise schwangere Frauen, sowie junge und ältere Personen ohne Modelerfahrungen.

Ob die Zeit der Influencer wirklich abgelaufen ist bleibt allerdings fraglich. Genauso fraglich bleibt auch, ob neue Gesichter auf Instagram so erfolgreich werden können wie Alexis Ren und Co.

Foto 1 und 2: instagram.com/alexisren

Foto 3 und 4: instagram.com/helmutlang